Um von der Erosion des politischen Diskurses in den späten Zehnerjahren des neuen Jahrtausends zu erzählen, ziehen immer mehr Bühnen einen Klassiker von 1882 zurate: Henrik Ibsens `Ein Volksfeind`. In Bochum hat ihn kürzlich Hermann Schmidt-Rahmer mit der Fratzenhaftigkeit des neuen Rechtspopulismus ausgestattet und zum `Volksverräter` gemacht. In Köln erzählt Roger Vontobel von der Macht der Demagogie. Im Theater Oberhausen hat ihn jetzt Florian Fiedler angesetzt, indem er eine gut zehn Jahre alte Inszenierung aus Frankfurt zum zweiten Mal aufkochte - nicht ohne Zutaten von heute hineinzurühren.